Dieser Blogbeitrag wird anders sein als die bisher. Aber nicht weniger inspirierend. Im Gegenteil. Es ist ein Denkanstoß für die Möbelbranche und ebenso darüber hinaus. Überzeuge dich selbst. Viel Spaß beim Lesen.
Ich durfte mit Louisa Verch und Josephine Seidel-Leuteritz, Gründerinnen von “Women in Furniture”, sprechen und möchte euch gerne daran teilhaben lassen.
Louisa und Josephine gründeten 2019, kurz vor dem Ausbruch der Corona Pandemie in Deutschland, das Netzwerk “Women in Furniture”. Die beiden lernten sich durch berufliche Überschneidungen kennen.
Aufgrund ähnlicher Erfahrungen im Bereich der Möbelbranche stellten die Gründerinnen schnell einen Bedarf fest: Fehlende Diversität und Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern in dieser Branche.
Es sei ihnen aufgefallen, dass Männer im Möbelbusiness den Frauen deutlich überwiegen. Auf Veranstaltungen oder Messen sei Louisa neben ihren männlichen Kollegen teilweise sogar ignoriert worden.
Die beiden sprechen von sogenannten “unconsious bias”. Unbewusste Vorurteile, die sich in uns manifestiert haben und sozusagen erst einmal wieder neutralisiert werden müssen. Gemeint sind zum Beispiel die Vorurteile der Kompetenzen von Frauen und Männern, insbesondere bezogen auf Führungspositionen.
Mit ihrem Netzwerk möchten Louisa und Josephine die Aufmerksamkeit der Branche darauf richten genauer hinzuschauen und das bestehende Ungleichgewicht auszugleichen.
Dafür benennt Louisa drei Schritte
- Bewusstsein erwecken
- dieses aktiv in eine Handlung/in eine Veränderung umsetzen
- aufklären & Positionen für Frauen erschaffen bzw. ihnen die Möglichkeit geben eine (durch eine männliche Fachkraft) frei gewordene Stelle besetzen zu dürfen

Angefangen hat alles mit einem Lunch Date zu welchem elf Frauen aus verschiedenen Bereichen der Möbelbranche geladen wurden und sich austauschten. Diese Stunden wurden durch einen Foto- und Videographen festgehalten. “Dadurch hat unsere Idee medial eine Welle geschlagen”, so Louisa.
Nicht nur viele Gleichgesinnte, sondern auch die Presse wurde auf die zwei Frauen aufmerksam.
Die Gründerinnen gewannen Partner wie das Stilwerk und knapp fünfzig Frauen für ihr Vorhaben.
“Women in Furniture” soll Frauen einen Raum geben sich vertrauensvoll auszutauschen, sich gegenseitig zu stärken und zu inspirieren.
Zu weiteren Netzwerk Events kam es zunächst nicht mehr, da dies aufgrund von Corona nicht mehr möglich war, Über Zoom fehlte das Persönliche. So blieben Louisa und Josephine zunächst über Newsletter und LinkedIn Gruppen mit ihrem Netzwerk in Kontakt und gründeten einen Podcast in welchem sie Einblicke in verschiedene Themen geben.
Auf der Möbelmesse “maison et object” in Paris durften die beiden wieder in den persönlichen Kontakt treten und ihre Mission weiter teilen.
Inzwischen sind 350 MitgliederInnen Teil des Netzwerks. Ja – darunter auch (wenn nur wenige) Männer, die den Bedarf der beiden ebenso sehen und unterstützen.
“Wir nehmen alle.” Das betonen die beiden, Zum Netzwerk gehören Frauen und Männer, egal welchen Alters und egal in welcher Position sie arbeiten. Von PraktikantInnen bis hin zu GeschäftsführerInnen.
Bei den Netzwerk Treffen (die inzwischen wieder stattfinden dürfen) werden branchenexterne Impulsvorträge gehalten. So bleibt man auch hier offen für Impulse von “außen”.
Mich haben Louisa und Josephine mit ihrer offenen Art und ihrem Ziel vor Augen sehr beeindruckt und inspiriert.
Ich bin sicher, dass die beiden Gründerinnen Vorbilder für die Möbelbranche, aber auch für andere Arbeitsbereiche sind.
Wie ist deine Meinung? Hast du ähnliche Erfahrungen in deinem Business gemacht? Erzähl mir gerne mehr. Ich freue mich auf den Austausch.
Lisa
PS: Solltest du in irgendeiner Weise mit der Home & Living Branche zu tun haben, kannst auch du Mitglied von “Women in Furniture” werden. Infos dazu erhältst du unter https://www.womeninfurniture.de/ .